18.12.10 12:12 Alter: 14 Monat(e)

"Petra" bremst Wochenende aus

SPD und Grüne wollen Schneekettenpflicht für Lkw

"Petra" macht keine Pause: Noch immer schneit es, Züge und Flüge fallen aus, auf den Straßen geraten Lastwagen und Pkw ins Rutschen. Jetzt wird diskutiert, ob eine Schneekettenpflicht für Laster eingeführt werden sollte. Das wollen SPD und Grüne.

Nach dem Verkehrschaos auf deutschen Autobahnen haben Politiker von SPD und Grünen strengere Regeln gefordert. Der Verkehrsexperte der SPD-Bundestagsfraktion, Uwe Beckmeyer, sagte den Zeitungen der WAZ-Mediengruppe, er halte eine Schneekettenpflicht für Lastwagen für sinnvoll. "Es kann nicht sein, dass liegengebliebene Lkw im Winter die Autobahnen verstopfen."

Grüne: Speditionen geschont

Ähnlich äußerte sich der verkehrspolitische Sprecher der Grünen, Winfried Hermann. Lastwagen müssten Schneeketten mitführen. Zugleich forderte Hermann eine Winterreifenpflicht für die Räder an den Vorderachsen der Lastwagen, damit diese lenkbar blieben. Auch die stellvertretende Vorsitzende der Grünen-Fraktion im Bundestag, Bärbel Höhn, forderte eine strengere Winterreifenpflicht für Lastwagen. Der "Rheinischen Post" sagte sie, die Bundesregierung habe Speditionen schonen wollen und deswegen keine umfassende Winterreifen-Pflicht vorgeschrieben.

Auch in der Nacht zum Samstag gerieten Auto- und Lastwagenfahrer bei frostigen Temperaturen auf spiegelglatter Fahrbahn teilweise ins Schleudern. In NRW gab es etwa 200 Unfälle wegen der Witterung. Ein Mensch fuhr bei Minden gegen einen Baum und starb noch am Unfallort. Die Autobahn 7 war in Richtung Süden bei der Werratalbrücke etwa zwei Stunden gesperrt, nachdem ein Lastwagen vermutlich wegen eines Fahrfehlers und Glätte auf der Seite zum Liegen gekommen war.

Autobahnen gesperrt

Die Autobahn 3 wurde im Westerwald nach einem LKW-Unfall zwischen Diez und Montabaur am frühen Morgen in Richtung Köln gesperrt, wie die Polizei mitteilte. Mehrere Lastwagen standen quer. Im nachfolgenden Stau kam es zu einem weiteren Unfall. Den Bergungsteams war es aufgrund des großen Staus jedoch kaum möglich mit ihren Fahrzeugen an die Unfallstelle zu gelangen. Auch im weiteren Tagesverlauf rechnete die Polizei aufgrund der anhaltend starken Schneefälle mit starken Beeinträchtigungen des Verkehrs insbesondere auf den Autobahnen 3 und 48.

Schon am Freitag war der Verkehr auf vielen Autobahnen immer ins Stocken geraten. Streu - und Räumfahrzeuge kamen oft nicht mehr durch. Summiert staute sich der Verkehr auf mehreren hundert Kilometern Lange. In Brandenburg dauerte es fast achteinhalb, bis die Folgen eines Lastwagenunfalls auf der A2 beseitigt waren. Erst gegen Mitternacht konte die Fahrbahn in Richtung Hannover wieder komplett freigegeben werden. Der Lastwagen sowie seine geladenen Bierkisten blockierten zeitweise alle drei Spuren.


 

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