05.10.10 14:04 Alter: 14 Monat(e)

Grünes Licht aus Brüssel?

Wenn jedoch die EU grünes Licht für Riesen-LKW gibt, werden sie unaufhaltsam auch über deutsche Straßen rollen. Und die Signale aus Brüssel sind alarmierend: Die EU-Kommission hat Anfang 2009 eine Studie veröffentlicht, die die europaweite Zulassung von Gigalinern empfiehlt.

Die Einzel-Ergebnisse der Studie stehen allerdings in krassem Widerspruch zu der positiven Gesamtbewertung von Riesen-LKW. Denn selbst nach der konservativen Einschätzung der Gutachter sind die Kosten für die Steuerzahler enorm: Sie rechnen mit bis zu 46 Milliarden Euro an zusätzlichen Infrastrukturkosten allein für den Ausbau von Brücken. Die Gutachter geben auch zu, dass Gigaliner gefährlicher sind als herkömmliche LKW. Auch die Verkehrsverlagerung von der Schiene räumen sie ausdrücklich ein. All diese Fakten gewichten die Gutachter jedoch gering - wichtiger ist ihnen die Verbilligung des Straßengüterverkehrs, von dem nur einige Wenige profitieren.

Der damalige EU-Verkehrskommissar Tajani hat erklärt, dass die endgültige Entscheidung über den Einsatz von Monstertrucks auf EU-Ebene 2010 gefällt werde. Offenbar scheute die EU-Kommission eine weitere öffentliche Diskussion des Themas vor der Europawahl im Juni 2009. Kein Wunder, denn Monstertrucks sind bei den Bürgern nicht beliebt. Repräsentative Umfragen aus Deutschland und Großbritannien belegen, dass 75% der Menschen größere und schwerere LKW ablehnen, insbesondere wegen der Bedrohung, die die Straßenmonster für die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer darstellen. Das schlagende Argument im EU-Verkehrsministerrat werden allerdings sicher die vielen Milliarden sein, die der Ausbau der Infrastruktur für Mega Trucks kostet, Stichwort 46 Milliarden Euro allein für Brücken. Derartige Kosten kann sich derzeit kein EU-Land leisten, insbesondere nicht in Osteuropa.


 

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