13.09.10 15:10 Alter: 14 Monat(e)

Wir müssen die Zahl der Verkehrstoten weiter reduzieren

Europäische Kommission legt Verkehrssicherheitsprogramm bis 2020 vor

 Mit dem Beginn der Ferien- und Reisezeit in Europa hat die Europäische Kommission diese Woche Leitlinien für eine gemeinsame Politik im Bereich der Straßenverkehrssicherheit bis 2020 vorgelegt. Dabei will sie eng mit den Mitgliedstaaten zusammenarbeiten und Initiativen zu höheren Standards in der Fahrzeugsicherheit, zur Sicherheit der Infrastruktur sowie des besseren Schulung der Verkehrsteilnehmer umzusetzen.

 ”Ich begrüße den Plan der Kommission. Er setzt an aktuellen und zukünftigen Herausforderungen des Straßenverkehrs an.” erklärte Dieter-L. Koch nach der Veröffentlichung des Programms. Der bisher wenig beachtete Schutz von  Motorradfahrern, den verwundbarsten Verkehrsteilnehmern nach Fußgängern und Fahrradfahrern, rückt nun in den Vordergrund. Zudem trägt die Kommission den neuen Antriebstechnologien wie z.B. in Elektrofahrzeugen Rechnung. “Mir ist wichtig, dass die Rettungskräfte nach einem Unfall erkennen, ob sich das Stromnetz des Fahrzeugs abgeschaltet hat, damit sie sich beim Einsatz von Schneidwerkzeug nicht selber in Gefahr bringen.”

 Weiterhin soll die Anwendung von Intelligenten Verkehrssystemen (IVS) ausgebaut werden. Die Kommission wird technische Standards entwickeln, die die Kommunikation der Fahrzeuge untereinander oder mit der Infrastruktur ermöglicht. Dadurch können nachfolgende Fahrzeuge vor kritischen Verkehrssituationen gewarnt werden und im Idealfall das Gebiet umfahren.

 Erfreut zeigte sich der Europaabgeordnete auch über das Ziel der beschleunigten Umsetzung des elektronischen Notrufsystems e-Call. “Mit diesem System werden wir mehrere Tausend Menschen retten und mehr schwerere Verletzungen verhindern können, da die Rettungskräfte schneller informiert werden und damit früher am Unfallort eintreffen können.“

 Zudem unterstrich Dieter-L. Koch die Bedeutung der geplanten einheitlichen Definition von schwer- und leichtverletzten Personen. “Der Vergleich zwischen den Mitgliedstaaten und ein Austausch über bewährte Verfahren untereinander können nur gelingen, wenn wir die gleichen Maßstäbe ansetzen.”

 Als wichtigen Schritt erkannte der Europaabgeordnete an, die Vergabe von EU-Fördermittel für Verkehrsinfrastruktur an die Einhaltung der Richtlinien für die Straßenverkehrssicherheit zu binden. “Der Bau neuer Straßen und Tunnel muss den Sicherheitsstandards, aber auch den Sozialstandards der Europäischen Union genügen”, erklärte Dieter-L. Koch und fügte hinzu “Die Umsetzung der Ziele der Kommission muss schnellstmöglich an konkrete und geeignete Maßnahmen geknüpft werden, damit wir das Ziel von mehr Straßenverkehrssicherheit baldmöglichst erreichen können.”

 Hintergrundinformation:

Im Jahr 2009 starben auf den Straßen der Europäischen Union mehr als 35 000 Menschen, was der Einwohnerzahl einer mittelgroßen Stadt entspricht. Mehr als 1 500 000 Menschen erlitten Verletzungen, die oftmals mit bleibenden Schäden einhergingen. Die wirtschaftlichen Kosten für die Gesellschaft werden auf jährlich 130 Mrd. EUR geschätzt.

Pressemitteilung vom 21.07.2010


 

TIPP: Klicken auf ein vorhandenes Bild vergrößert die Bildansicht!