12.08.10 11:45 Alter: 14 Monat(e)

Feldversuch mit Lang-Lkw: Länder gespalten

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Feldversuch mit Lang-Lkw: Länder gespalten

Die Kritik am geplanten Feldversuch mit Lang-Lkw wird immer lauter. Nordrhein-Westfalen (NRW) und eine Handvoll weiterer Länder stellen sich quer und verweigern teilweise die Mitarbeit. „Wir haben uns vollständig aus dem Versuch herausgezogen“, sagt ein Sprecher des nordrhein-westfälischen Verkehrsministeriums. „Es ist nicht Ziel unserer Politik, noch mehr Verkehre auf die Straße zu verlegen.“ Deshalb beteiligt sich NRW nicht an der Bund-Länder-Arbeitsgruppe mit ihren vier Untergruppen, die zu den Themen Anforderungen an Fahrer, Fahrzeuge, Streckennetz und Auswertung gebildet wurden.

Zu den Skeptikern zählt auch Rheinland-Pfalz.  „Ein neuer Vorstoß für diese Monster-Trucks unterhöhlt frühere Zusagen, keine Versuche mehr zu starten“, kritisierte Verkehrsminister Hendrik Hering (SPD). Auch wenn sich der erneute Versuch der Bundesregierung offenbar auf überlange Lkw konzentriere und die Diskussion um zu schwere Lkw und ihre Belastung für Brücken und Straßen außen vor gelassen werden, seien die Nachteile zu groß, sagte eine Sprecherin.
 
Auch das Saarland ist dagegen, dass die großen Lkw ihre Fahrt aufnehmen. „Im Saarland gab es bislang keine Versuche mit Gigalinern und das soll auch so bleiben“, sagt eine Sprecherin des Verkehrsministeriums. Brandenburg sieht die Großfahrzeuge als Konkurrenz zur Schiene und hat außerdem Sicherheitsbedenken. Dem Thüringer Verkehrsminister Christian Carius (CDU) sind die Hände gebunden. Der Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz steckt in einer Koalition mit der SPD, die keine Lang-Lkw in Thüringen sehen will und dies im Koalitionsvertrag festgeschrieben hat.


 

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