25.07.10 16:50 Alter: 14 Monat(e)

EU-Kommission will Zahl der Verkehrstoten halbieren

Sicherere Autos, stärkere Verkehrskontrollen, Airbags für  Motorradfahrer: Der Straßenverkehr in Europa soll weniger gefährlich werden. EU-Verkehrskommissar und Kommissions-Vizepräsident Siim Kallas stellte dazu am Dienstag in Brüssel eine Reihe von Initiativen vor. Die Kommission will damit die Zahl der Verkehrstoten in den kommenden zehn Jahren halbieren. Trotz erheblicher Fortschritte sterben auf Europas Straßen immer noch 100 Menschen täglich.

In den nächsten Jahren treten etliche neue Regelungen in Kraft: Unter anderem werden Lkw und Busse verpflichtend mit Notbremssystemen ausgestattet. Pkw- und Lkw-Insassen werden künftig per Warnsignal aufgefordert, sich anzuschnallen. Für den Bau von Straßen, Tunnels und anderer Infrastruktur gibt die EU nur noch Fördergelder, wenn strenge Sicherheitsstandards eingehalten werden. Die Kommission möchte dies möglichst auf alle EU-Finanzierungen ausdehnen.

Ein besonderes Augenmerk will die Kommission auf Motorräder und andere Zweiräder legen: Die Unfallzahlen für Motorradfahrer sind deutlich langsamer gesunken als für andere Fahrer. Die Kommission plädiert unter anderem für automatische Einschalt-Systeme für Motorradscheinwerfer und für bessere Bremssysteme. Er strebt auch Normen für Schutzkleidung an und will unter anderem prüfen, inwieweit sich Airbags in Motorradkleidung integrieren lassen.

Die Kommission appelliert zudem an die EU-Mitgliedsländer, die Verkehrsregeln besser durchzusetzen und zu überwachen. Gerade das Fahren unter Alkoholeinfluss solle nicht nur bestraft, sondern von vornherein verhindert werden. So erwägt die Kommission, für Schulbus- und andere Berufskraftfahrer verbindliche alkoholempfindliche Wegfahrsperren ("Alcolocks") vorzuschlagen. Verbessert werden soll auch die Qualität der Fahrschulausbildung.

Die Zahl der Verkehrstoten in Europa ist seit 2001 um voraussichtlich mehr als 40 Prozent gesunken. In Deutschland kamen 2009 auf eine Million Einwohner 51 Verkehrstote, während es 2001 noch 85 Tote waren. "Trotz der Fortschritte ist die Zahl inakzeptabel", sagte Kallas. Laut einer am Dienstag veröffentlichten Eurobarometer-Umfrage gelten betrunkene Autofahrer als das gravierendste Problem im Straßenverkehr, gefolgt von Rasern und Handy-Telefonieren ohne Freisprechanlage.


 

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