15.03.10 12:56 Alter: 15 Monat(e)
Unternehmen sind aufgerufen, sich um Fördermittel des Programms „Marco Polo“ gegen Staus auf den Straßen und für einen umweltfreundlicheren Güterverkehr zu bewerben
Die Europäische Kommission hat heute die 4. Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen für die Einrichtung und Modernisierung von Güterverkehrsdiensten im Rahmen des Programms „Marco Polo 2“ veröffentlicht. Die auszuwählenden Projekte sollen dazu beitragen, Staus auf europäischen Straßen zu vermeiden und die Umweltfreundlichkeit des Güterverkehrssystems zu verbessern – zwei Hauptziele der EU-Verkehrspolitik. Unternehmen in der gesamten Europäischen Union und anderen Ländern sind aufgerufen, Vorschläge ab jetzt einzureichen.
Das allgemeine Ziel des Programms „Marco Polo“ ist es, Unternehmen bei der Einführung von Diensten zu unterstützen, mit denen der Güterverkehr von der Straße auf umweltfreundlichere Verkehrsträger wie den Kurzstreckenseeverkehr, die Schiene und die Binnenschifffahrt verlagert wird. Die Unterstützung wird während der mit hohen Risiken verbundenen Anlaufphase der Projekte gewährt.
Den Unternehmen, deren Vorschläge in der vergleichenden Bewertung am besten abschneiden, werden Förderverträge für die Dauer von bis zu fünf Jahren angeboten. Es haben jedoch nur Projekte Aussicht auf Förderung, bei denen nachweislich bestandsfähige Güterverkehrsdienste mit anderen Verkehrsträgern als dem Straßenverkehr eingerichtet werden, d. h. Projekte, die auch nach dem Ende der EU-Finanzunterstützung am Markt bestehen können.
Der Aufruf bezieht sich auf fünf Arten von Aktionen:
- Aktionen zur Verkehrsverlagerung, durch die Verkehrsaufkommen von der Straße auf den Kurzstreckenseeverkehr, die Schiene oder die Binnenschifffahrt oder eine Kombination von Verkehrsträgern verlagert wird,
- hochinnovative katalytische Aktionen zur Überwindung struktureller Hindernisse auf dem Güterverkehrsmarkt in der Europäischen Union,
- Aktionen zu Hochgeschwindigkeitsseewegen („Meeresautobahnen“), mit denen der Güterverkehr von der Straße auf den Kurzstreckenseeverkehr oder eine Kombination von Kurzstreckenseeverkehr und anderen Verkehrsträgern verlagert wird und intermodale, häufig verkehrende Seeverkehrsdienste für ein großes Gütervolumen geboten werden, wobei vorzugsweise die umweltfreundlichsten Verkehrsträger wie Binnenschifffahrt und Eisenbahn für den Hinterlandverkehr und integrierte Tür-zu-Tür-Dienste genutzt werden sollen,
- Aktionen zur Verkehrsvermeidung, mit denen der Güterverkehr in die Produktionslogistik einbezogen wird, um die Nachfrage nach Straßengüterverkehrsdiensten zu reduzieren, was direkte Auswirkungen auf die Emissionen hat,
- gemeinsame Lernaktionen für eine bessere Zusammenarbeit und einen Know-how-Austausch zwischen den Akteuren der Logistikkette. Für 2010 stehen Fördermittel von 64 Mio. EUR bereit. Die Förderintensität ist gegenüber dem Vorjahr unverändert und beläuft sich auf 2 EUR je 500 Tonnenkilometer Fracht, die von der Straße auf andere Verkehrsträger verlagert wird. In diesem Jahr können sich auch einzelne Unternehmen um eine Förderung im Programm „Marco Polo“ bewerben. Außerdem gelten niedrigere Schwellenwerte, so dass sich kleinere Unternehmen leichter beteiligen können. Das Verfahren wurde insgesamt vereinfacht und beschleunigt, so dass zwischen der Bewerbung und der Unterzeichnung der Fördervereinbarungen weniger Zeit verstreichen dürfte.
Die vollständige Aufforderung mit Informationen über die Beantragung von Zuschüssen finden Sie auf der „Marco Polo“-Webseite: ec.europa.eu/transport/marcopolo/calls/2010_en.htm