23.02.10 15:13 Alter: 15 Monat(e)
Entwicklung von Kompetenzen für die Arbeitsplätze von morgen
Die europäische Initiative „Neue Kompetenzen für neue Beschäftigungen“ soll der EU und ihren Mitgliedstaaten helfen, herauszufinden welche Beschäftigungen in Zukunft gefragt sind. Gleichzeitig soll sichergestellt werden, dass die allgemeinen und beruflichen Bildungssysteme den wirtschaftlichen Anforderungen entsprechen.
Die Initiative, die im Dezember 2008 ins Leben gerufen wurde, stellt einen zentralen Teil der europäischen Beschäftigungsstrategie dar und ist zu einem festen Bestandteil der langfristigen Bemühungen der EU um eine Wachstums- und Beschäftigungsförderung geworden.
„Neue Kompetenzen für neue Beschäftigungen“ wird auf dem europäischen Arbeitsmarkt dazu beitragen, dass bei dem Angebot und der Nachfrage nach Kompetenzen Schwierigkeiten wie Rezession, Globalisierung, Technologiewandel, Überalterung der Bevölkerung und der Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft bewältigt werden können. Die Initiative wurde auf Anfrage des Rates der Europäischen Union von der Europäischen Kommission entwickelt. Sie zielt darauf ab, allgemeine und berufliche Bildung näher an die Arbeitswelt zu bringen und dadurch Arbeitgeber mit Arbeitskräften zu versorgen, die über die geforderten Kompetenzen verfügen.
Wenn die Kompetenzen an die tatsächlichen Anforderungen angeglichen werden, können die EU und ihre Partner Lücken und Mängel bei den Kompetenzen besser verhindern und den Arbeitsmarkt effizienter gestalten.
Durch den Einsatz von EU-Instrumenten wie dem Europäischen Sozialfonds (ESF) sollen diese Pläne umgesetzt werden. Zwischen 2007 und 2013 wird der ESF ca. 75 Milliarden EUR für Bildungs- und Ausbildungsprogramme zur Verfügung stellen, durch die Tausende Menschen in der ganzen EU neue Kompetenzen erwerben können. Ein bedeutender Aspekt der Initiative „Neue Kompetenzen für neue Beschäftigungen“ besteht darin, Möglichkeiten zu finden, wie die Nachfrage und das Angebot an Kompetenzen in der Zukunft vorhergesagt werden können. So können Arbeitskräfte mit den richtigen Fähigkeiten ausgestattet werden.
Die EU erarbeitet zusammen mit Ausbildungs- und Arbeitgeberorganisationen Vorhersagen und Umfragen, durch die eine Projektion des Angebots und der Nachfrage nach Kompetenzen bis ins Jahr 2020 möglich ist. Von der Europäischen Kommission werden außerdem beginnende Trends in 19 wirtschaftlichen Kernsektoren zur Verfügung gestellt.
Expertenerkenntnisse
Im März 2009 wurde eine Gruppe von 10 unabhängigen Experten gebildet, die die Kommission bezüglich der Planung von „Neue Kompetenzen für neue Beschäftigungen“ beraten soll. Die Gruppe hat einen Bericht mit dem Titel „Neue Kompetenzen für neue Beschäftigungen: Action Now“ (Jetzt handeln) veröffentlicht, in dem Möglichkeiten für eine Weiterentwicklung der Initiative beschrieben wurden.
In dem Bericht heißt es: „Investitionen in Kompetenzen müssen umfassend und mit Bedacht getätigt werden. Es sind also die richtigen Anreize für Regierungen, lokale Behörden, Einzelpersonen, Arbeitgeber und Ausbildungs- und Schulungsstätten nötig, damit diese von sich aus handeln. Wenn nicht alle Beteiligten einen Beitrag leisten, wird dieses Bestreben fehlschlagen.“
Zu den vorgeschlagenen zentralen Maßnahmen gehört die Suche nach kostengünstigen Maßnahmen zur Identifizierung und Bestätigung bestehender Lern- und Praxiserfahrung. Auch Lernkontingente und Lerngutscheine könnten besser genutzt werden, vor allem für Arbeitskräfte mit geringem Kenntnisstand.
Arbeitgeber könnten aufgefordert werden, sich über berufliche oder staatliche Gremien an den Aktivitäten von allgemeinen und beruflichen Bildungsinstitutionen zu beteiligen und in diese zu investieren. Auch wäre denkbar, Arbeitsuchenden bei der Aneignung verschiedener gesuchter Fähigkeiten zu helfen und Kompetenzen wie Kreativität, Innovation, Unternehmergeist und Bürgersinn hervorzuheben, die sie im Lauf ihrer Bildungskarriere erworben haben.
Laut dem Bericht müssen die EU und ihre Partner in Zusammenarbeit weitere Hilfsmittel und Techniken entwickeln, die zu hochwertigen Daten und präzisen Voraussagen für den zukünftigen Bedarf an Kompetenzen führen.
Zu den Organisationen, die bei solchen Bedarfsprognosen helfen können, gehören u. a. Statistikämter, Arbeitsagenturen und Forschungseinrichtungen. Diese Erkenntnisse wurden zusammen mit vielen weiteren auf einer Konferenz im Februar 2010 bekannt gegeben. Zurück