07.10.09 10:11 Alter: 15 Monat(e)
Einigung auf EU-Klassifizierung: mit A-Reifen CO2 und Spritkosten einsparen
Sparsame Auto-Reifen können den Spritverbrauch um bis zu 10% senken. Bei einem Fahrzeugbestand von über 260 Millionen Fahrzeugen in der EU könnten so CO2-Einsparungen zusammenkommen, die langfristig durchaus klimawirksam sind. Am Donnerstag haben sich Regierungen und Europa-Abgeordnete im Vorfeld der zweiten Lesung auf ein Etikettierungssystem verständigt, das eine Einteilung in Effizienzklassen von A bis G vorsieht und so beim Reifenkauf die Entscheidung für sparsame Modelle erleichtern soll.
Wir sprachen mit Parlamentsberichterstatter Ivo Belet (Europäische Volkspartei) aus Belgien über die Gesetzesinitiative.
Was können Maßnahmen wie die jetzt für Autoreifen vorgesehenen zur Begrenzung des Klimawandels und für die EU-Klimaschutzziele wirklich leisten?
Bessere Reifen können viel dazu beitragen unsere Klimaschutzziele zu erreichen. Der Straßenverkehr ist in Europa für 25% unseres CO2-Austoßes verantwortlich.
Reifen spielen eine wichtige Rolle, da sie zu für 20 bis 30 Prozent des gesamten Treibstoffverbrauchs eines Fahrzeugs verantwortlich sind. Bei PKWs kann man mit entsprechenden Reifen bis zu 10% an der Tankstelle sparen.
Die europäische Autoindustrie hat im Zuge der Finanzkrise größte Schwierigkeiten. Ist dies der richtige Zeitpunkt, ihnen neue Verpflichtungen aufzuerlegen?
Das System ist einfach und klar und es bedeutet für die Industrie so gut wie keine Mehrkosten. Wir hoffen, dass die Qualitätshersteller sich das neue Label sehr schnell zu eigen machen, es ist in ihrem Fall ja eine Empfehlung.
Was bedeutet die Initiative praktisch für den Bürger?
78% der in Europa verkauften Reifen, werden gekauft, um abgefahrene Reifen zu ersetze. Wir haben also alle die Möglichkeit und die Verantwortung, sparsame Reifen zu wählen. Reifen, die gut sind für die Umwelt und für den eigenen Geldbeutel.
Nächste Schritte: Die zwischen Ministerrat und den Unterhändlern des Parlaments ausgehandelte Einigung muss nun noch von beiden Seiten förmlich angenommen werden – im Europaparlament durch das Plenum. Im Falle einer Zustimmung könnten die EU-Richtlinie und die entsprechenden Regeln 2012 wirksam werden.