04.07.09 12:13 Alter: 15 Monat(e)

Sommer, Sonne, SMS

Mobil telefonieren, Kurznachrichten verschicken oder mit dem Handy im Internet surfen – im Ausland war das bisher ein teurer Spaß. Das Roaming soll nun jedoch deutlich billiger werden.

Nach den neuen EU-Roamingvorschriften, die am 1. Juli in Kraft treten, wird mobil telefonieren im Ausland um mindestens 60 % günstiger.

Pünktlich zu Beginn der Sommerferien wird der Preis gesenkt, den Telekom-Unternehmen Ihnen für eingehende oder ausgehende Handygespräche im europäischen Ausland (Roaming) maximal berechnen dürfen.

Erstmals wurden auch Preisobergrenzen für Kurznachrichten (SMS) und Datendienste eingeführt. Die bereits bestehenden Obergrenzen für Mobiltelefongespräche im Roamingverfahren wurden nochmals gesenkt.

Ab sofort kostet Sie das Versenden einer SMS aus dem Ausland höchstens 11 Cent. Bisher kostete dies mit durchschnittlich 29 Cent mehr als doppelt so viel und war deutlich teurer als das Versenden einer SMS im Inland. Eine Textnachricht in einem anderen EU-Land zu empfangen, bleibt weiterhin kostenlos.

Die Entgelte für andere Roaming-Dienste, z. B. das Versenden von E-Mails oder Fotos oder das Surfen im Internet, wurden auf Ebene der Anbieter gesenkt. Das heißt, es wurden Obergrenzen für die Entgelte eingeführt, die ein Mobilfunkbetreiber einem anderen berechnen kann.

Diese Obergrenze liegt nun bei 1 Euro pro Megabyte – der durchschnittliche Preis für dieselbe Downloadmenge lag vorher bei 1,68 Euro. Damit jedoch nicht genug: Für 2010 ist eine weitere Senkung auf 80 Cent und für 2011 auf 50 Cent vorgesehen. Alle Preise gelten pro Minute und ohne Mehrwertsteuer.

Verbraucher haben darüber hinaus die Möglichkeit, eine Höchstbelastung ihres Telefonkontos festzulegen. Diese läge standardmäßig bei 50 Euro, es kann jedoch auch ein höherer Betrag vereinbart werden. Auf diese Weise erleben die Kunden keine bösen Überraschungen mehr bei Erhalt ihrer Handyrechnung: Ein deutscher Verbraucher, der in Frankreich eine Fernsehsendung heruntergeladen hatte, sollte dafür 46 000 Euro zahlen. So weit wird es nach den neuen Vorschriften nicht mehr kommen.

Eine weitere Verbesserung: Anrufe im Roamingverfahren sollen nach Ablauf von 30 Sekunden nicht mehr minutenweise, sondern nur noch sekundenweise berechnet werden. Allein dadurch sollte die Handyrechnung um mehr als 20 % sinken.

Bereits im Jahr 2007 hatte die EU eine Obergrenze für Handygespräche im Ausland eingeführt, nachdem sich herausgestellt hatte, dass diese im Durchschnitt viermal soviel kosteten wie Inlandsgespräche und dass die Preise von Land zu Land sehr unterschiedlich waren.

 


 

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