Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee hat den Autofahrern zum Ferienbeginn geraten, die Urlaubsreise ausgeruht und ohne Zeitdruck anzutreten. Mit dem Baustelleninformationssystem (BIS) biete die Webseite des Bundesverkehrsministeriums einen besonderen Service an. "Alle Autofahrer sollten sich genau über Baustellen und dadurch drohende Staus auf ihrer Urlaubsroute informieren", sagte Tiefensee in Berlin. "Mit unserem Infosystem im Netz zeigen wir Ihnen, wie Sie Baustellen meiden und großzügig umfahren können. Für jedes Bundesland und jede betroffene Autobahn gibt es dazu Informationen mit den Stauschwerpunkten."
Tiefensee betonte, der Bund unternehme gemeinsam mit den Ländern große Anstrengungen, um Staus zu verhindern. Dies sei sehr erfolgreich. Ein Beispiel: Durch die Einführung eines wirkungsvollen Verkehrs- und Baustellenmanagements in Hessen haben sich dort mit Unterstützung des Bundes die durch Baustellen bedingten Stauzeiten seit dem Jahr 2007 mehr als halbiert. Im Vergleich zu 2006 konnten 2008 bundesweit die Autobahn-Baustellen im Durchschnitt zweieinhalb Wochen schneller abgebaut werden.
Tiefensee kündigte weitere Verbesserungen an: "Baustellen müssen so schnell wie möglich wieder verschwinden. Auf Drängen des Bundes gilt für 92 Prozent aller Ausschreibungen: Vom Sonnenaufgang bis Einbruch der Dunkelheit muss gearbeitet werden. Das kostet etwas mehr, aber volkswirtschaftlich rechnet sich das. Staus werden reduziert, Zeit eingespart. Mit dem Geld aus den Konjunkturpaketen werden nun viele Verkehrsprojekte schnell angepackt, vor allem auf Bundesstraßen. Ich appelliere an die Länder, unsere Vorgaben zur Bauzeitverkürzung strikt einzuhalten. Den Autofahrern sage ich: nach Fertigstellung kommen alle schneller und sicherer ans Ziel."
Schon jetzt investiert der Bund bundesweit jährlich 40 Millionen Euro in hochmoderne Verkehrslenksysteme, vor allem an Autobahnen. Tiefensee: "Gerade zum Ferienbeginn geraten die Autofahrer oft ahnungslos in einen Stau. Eine Meldung im Radio kommt häufig zu spät. Mit hochmoderner Technik sorgen wir jetzt für blitzschnelle und präzise Stauwarnungen. Wir installieren elektronische Leitsysteme. Die reagieren sofort und flexibel auf die Verkehrssituation. Sie bieten Umleitungen an oder machen bei stockendem Verkehr sogar die Standspur frei. Die Autofahrer sparen Sprit und Nerven. Und sie verlieren keine Zeit auf dem Weg in den wohlverdienten Urlaub."
Im gut 12.500 Kilometer langen deutschen Autobahnnetz sind diese Systeme auf vielen besonders stau gefährdeten Strecken (1.300 Kilometer) bereits installiert, weitere sind geplant. Darüber hinaus werden 2.000 km Autobahnen von den Netzbeeinflussungsanlagen gesteuert. In den kommenden Wochen wird eine neue Netzbeeinflussungsanlage zwischen Köln und Koblenz (A3/A61) in Betrieb gehen. |