Die Bundesbürger haben ein eher gespaltenes Verhältnis zur Globalisierung. Und: Die Konjunkturpakete der Bundesregierung werden überwiegend positiv bewertet. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung, die das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums gemacht hat. Die Umfrage wird anlässlich des Internationalen Weltverkehrsforums in Leipzig veröffentlicht.
Die Ergebnisse zeigen: Zwei Drittel der Bundesbürger glauben, dass Deutschland insgesamt von der Globalisierung profitiert. Zugleich sind 78 Prozent der Deutschen aber auch der Meinung, dass die Globalisierung zu einer weiteren Vertiefung der Kluft zwischen Arm und Reich führt, die weltweiten wirtschaftlichen und finanziellen Zusammenhänge durch die Globalisierung immer weniger durchschaubar werden und der Einzelne immer weniger Einfluss auf Politik und Wirtschaft hat (64 Prozent). "Unsere Aufgabe ist es, diese Ängste der Bürgerinnen und Bürger - insbesondere vor den negativen sozialen Folgen der Globalisierung - ernst zu nehmen und dort wo es Risiken gibt, diese auch abzumildern", sagte Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee.
"Wir erleben die erste umfassende Krise der Weltwirtschaft in der modernen Globalisierung. Diesmal sind nicht nur einzelne Regionen, Länder oder Branchen davon erfasst, diese Krise geht rund um den Globus alle an", so Tiefensee. "Deswegen müssen wir weiter gegensteuern, damit Wachstum, Beschäftigung und sozialer Wohlstand nicht langfristig Schaden nehmen. Jedes Land muss hier seinen Beitrag leisten. Deutschland hat das mit der Stabilisierung des Finanzmarktsektors und den zwei Konjunkturpaketen frühzeitig getan. Damit sind wir in der Spitzengruppe derer, die sich hier anstrengen. Andere müssen folgen."
Die Bewertung der von der Bundesregierung in den Konjunkturpaketen verabschiedeten Maßnahmen fällt bei den Bundesbürgern mehrheitlich positiv aus:
95 Prozent halten etwa Investitionen in Gebäude von Kitas, Schulen und Hochschulen für eine (sehr) sinnvolle Maßnahme. 90 Prozent sagen dies von Investitionen in die städtische Infrastruktur. 87 Prozent halten die Förderung neuer und umweltfreundlicher Antriebe für Autos und Bahnen und 86 Prozent die bessere Wärmedämmung von Wohnungen und Gebäuden für (sehr) sinnvoll. Mehr als drei Viertel vertreten die Auffassung, dass der Ausbau und die Erneuerung von Straßen, Schienen und Wasserstraßen (sehr) sinnvolle Maßnahmen sind. "Das zeigt: Wir liegen mit unseren Konjunkturpaketen richtig. Das werde ich meine Kollegen in Leipzig erläutern", so Tiefensee.
Das Weltverkehrsforum in Leipzig bringt vom 26. bis 29. Mai 2009 unter dem Titel "Verkehr für eine globale Wirtschaft: Herausforderungen & Chancen in der Weltwirtschaftskrise" zum zweiten Mal führende Vertreter von Regierungen, Industrie und Wissenschaft insbesondere aus dem Verkehrssektor zusammen. Die weltweite, überstaatliche Organisation ist eine einzigartige Plattform, auf der über die heutige und künftige Rolle des Verkehrssektors strategisch nachgedacht wird. |