Reifenkennzeichnung wirkt sich auf Reduzierung der CO2-Emissionen aus
 
Der Straßenverkehr ist für ca. 25% der gesamten europäischen CO2-Emissionen verantwortlich. Reifen können dabei eine bedeutende Rolle spielen, denn sie sind für 20 bis 30% des Treibstoffkonsums eines Autos verantwortlich. Ein neues System soll Reifen kennzeichnen und somit europäische Autofahrer besser über ihren Treibstoffverbrauch und ihre Sicherheit informieren.
 
Die Reifen werden dabei in ein System verschiedener Klassen unterteilt, wobei die beste Leistung als „Klasse A“  und die schlechteste als „Klasse G“ gekennzeichnet wird. Die Hersteller sind verpflichtet die gesamte Treibstoffeffizienz eines Reifens anzugeben, somit Informationen zur Kraftstoffeffizienz, zur Nasshaftung und zum Messwert für das externe Rollgeräusch der betreffenden Reifen.
 
Der Industrieausschuss will eine Website einrichten um zusätzliche Informationen bereitzustellen, die für die Verbraucher nützlich sein können. Die EU-Abgeordneten schlagen auch eine neue geringere „Lärmgrenze“ bei Reifen vor.
 
Keine Ausreden mehr
 
78% aller in Europa verkauften Reifen werden für den Ersatz von alten Reifen benötigt. Belet sagt, dass es für Autofahrer bald keine Ausreden mehr geben wird, wenn sie Ihre Reifen bei Ihrem Mechaniker wechseln lassen. "Die Entscheidung für umweltfreundliche Reifen wird durch eine EU-weites Verbraucher-freundliches und ein leicht lesbares Etikettierungssystem erleichtert. Die systematische Auswahl von Kraftstoffsparenden Reifen reduziert den Kraftstoffverbrauch sowie die Kohlenstoff-Emissionen im Straßenverkehr deutlich", so Belet.

Belet sieht die neue Regelung als eine "sehr einfache Maßnahme" mit "erheblichen Vorteilen für die Verbraucher und die Umwelt". "Es ist ein perfektes Beispiel für wirksame europäische Rechtsprechung", so fasst Belet den Bericht zusammen.
 
Energieeffizienz-Paket
 
Der Vorschlag der Reifenkennzeichnung ist Teil eines neuen Energie-Effizienz-Pakets, das von der Europäischen Kommission, nach der letzten "Strategischen Energierundschau" vorgeschlagen wurde. Ziel ist es eine gemeinsame europäische Energiepolitik zu etablieren.


Diese Maßnahmen müssen vor dem Hintergrund des Klima-Pakets des Europäischen Parlaments gesehen werden, welches im Dezember 2008 verabschiedet wurde. Es sieht eine 20prozentige Verringerung der Treibhausgasemissionen, eine 20prozentige Verbesserung der Energieeffizienz und einen Anteil von 20 Prozent an erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2020 vor.

Der Bericht wurde vom Industrieausschuss am 31. März angenommen. Die erste Lesung findet während der Plenarsitzung im Mai in Strassburg statt. (Mitentscheidungsverfahren).