23.09.08 18:05 Alter: 16 Monat(e)

"Verkehrssektor Opfer des eigenen Erfolges"

Der Aufwärtstrend im Güter- und Personenverkehr mit Zuwachsraten von bis zu 35 Prozent dürfte weiter anhalten, so EU-Kommissionsvizepräsident Antonio Tajani heute anlässlich der Eröffnung der InnoTrans 2008 in Berlin.

"Zum einen spielen Mobilität und Qualität auf unserem deutlich schneller zusammenwachsenden Kontinent eine immer größere Rolle. Zum anderen aber steigt die Besorgnis über wachsende Umweltbelastungen durch den Verkehr." Mit Blick auf steigende CO2-Emissionen im Straßenverkehr um bis zu 18 Prozent wies Tajani darauf hin, "dass der Verkehrssektor voraussichtlich der einzige Wirtschaftszweig ist, der auch künftig einen wachsenden CO2-Ausstoß haben wird".

"Vor allem der Straßen- und der Luftverkehrssektor sind Opfer des eigenen Erfolgs", so Tajani. Wachstum bedeute auch ein Mehr an Luftverschmutzung, CO2-Ausstoß und Sicherheitsrisiken. Zudem hänge der Verkehrssektor zu nahezu 97 Prozent vom Öl als Energieträger ab und sei damit am stärksten von der Preiskrise betroffen. "In der verkehrspolitischen Diskussion geht es daher immer auch um Klimaschutz und um eine Verringerung der Abhängigkeit vom Öl".

Eine wichtige Etappe in Sachen Klimaschutz sieht Tajani daher im Kommissionsvorschlag zur Ökologisierung des Verkehrssektors. Er trägt der Tatsache Rechnung, "dass eine nachhaltige Mobilität umweltfreundlichere Verkehrsstrategien verlangt". Das Umweltpaket für den Verkehr greife verschiedene Zielsetzungen auf, etwa eine langfristige Internalisierung der externen Kosten, eine geringere Lärmbelastung im Schienenverkehr und ein intelligentes ökologisches Mautgebührensystem für schwere Nutzfahrzeuge. Für die kommenden Monate kündigte Tajani weitere Initiativen der EU-Kommission an, darunter die Förderung intelligenter Verkehrs- und Dienstleistungssysteme sowie die Senkung der Emissionen im Luftverkehr.


 

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