30.08.08 11:21 Alter: 16 Monat(e)

Mobilfunkgespräche im Ausland erneut billiger

Am 30. August werden im EU-Ausland getätigte Mobilfunkgespräche billiger. Die EU-Preisobergrenze für Roaminggespräche in einem anderen EU-Land wird auf 0,46 Euro pro Minute für abgehende Gespräche und auf 0,22 Euro pro Minute für ankommende Gespräche sinken. Die Preissenkungen sind das Ergebnis der EU-Roamingverordnung. Sie war von der EU-Kommission 2006 vorgeschlagen worden, um überhöhten Roamingentgelten entgegenzutreten. Die EU-Roamingverordnung wird derzeit überprüft. Die EU-Kommission wird bis Ende 2008 eine eventuelle Verlängerung und Ausweitung der Verordnung vorschlagen. Nach Angaben der nationalen Regulierungsbehörden für die Telekommunikation sind die Roamingpreise für SMS und Datendienste noch immer unvertretbar hoch.

„Die EU-Roamingverordnung wurde eingeführt, damit die Europäer bei Reisen im Binnenmarkt keine überhöhten Mobiltelefonrechnungen befürchten müssen. Mehr als 400 Millionen Verbraucher in ganz Europa haben daraufhin von erheblichen Einsparungen von rund 60 Prozent bei abgehenden und ankommenden Gesprächen auf privaten und geschäftlichen Reisen profitiert“, meint EU-Telekommunikationskommissarin Viviane Reding. „Die erneute Senkung des Eurotarifs am 30. August wird die Tendenz zu niedrigeren Roamingpreisen weiter stärken. Die nächste Herausforderung besteht jetzt darin, einen Binnenmarkt für SMS und Datendienste bei Auslandsverbindungen zu schaffen. Ich rechne fest damit, dass der französische Ratsvorsitz und das Europäische Parlament die Kommission bei der raschen Lösung dieses Problems unterstützen werden.“

Die Preissenkungen bei Roaminggesprächen zum 30. August werden in allen 27 Mitgliedstaaten gelten. Nach der jetzigen EU-Roamingverordnung werden die Preise für Roaminggespräche in einem anderen EU-Land ein letztes Mal am 30. August 2009 auf 0,43 Euro pro Minute für abgehende Gespräche und 0,19 Euro pro Minute für ankommende Gespräche gesenkt. Wie vom Europäischen Parlament und dem Rat gefordert, überprüft die EU-Kommission derzeit die Roamingverordnung. Auf der Grundlage einer unabhängigen Kostenanalyse und unter Berücksichtigung sinkender Preise für die Anrufzustellung sind auch die nationalen Regulierungsstellen zu der Einschätzung gelangt, dass die gegenwärtigen Preisobergrenzen um rund 0,08 Euro pro Minute zu hoch sind. Die Zahlen zeigen auch, dass die Verbraucher derzeit 24 Prozent mehr Minuten zahlen, als die tatsächliche Anrufdauer bei abgehenden Gesprächen, und 19 Prozent mehr bei ankommenden Gesprächen. Die nationalen Regulierungsstellen empfehlen außerdem, SMS-Roaming in einer geänderten Roamingverordnung zu regulieren, was zu einer Preisobergrenze für Endkunden von 0,11 Euro bis 0,15 Euro je Roaming-SMS führen würde. Die Gruppe der europäischen Regulierungsbehörden (ERG) hat am 12. August einen neuen Bericht vorgelegt, aus dem hervorgeht, dass die Kosten beim Datenroaming für viele Verbraucher noch immer sehr hoch sind. Die EU-Kommission wird voraussichtlich in den nächsten Wochen Beschlüsse in allen diesen Angelegenheiten fassen.


 

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