15.06.08 17:40 Alter: 16 Monat(e)

Fusionskontrolle: Kommission genehmigt Übernahme von Scania durch Volkswagen

Die Europäische Kommission hat die beabsichtigte Übernahme des schwedischen LKW- und Busherstellers Scania durch die deutsche Volkswagen-Gruppe gemäß der Fusionskontrollverordnung genehmigt. Nach Prüfung des Vorhabens ist die Kommission zu dem Schluss gelangt, dass die Übernahme keine erhebliche Beeinträchtigung des wirksamen Wettbewerbs im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) oder in einem wesentlichen Teil desselben zur Folge haben wird

Volkswagen ist einer der weltweit größten Fahrzeughersteller und in der Entwicklung, Herstellung und dem Verkauf von Pkws und leichten Nutzfahrzeugen sowie von entsprechenden Ersatzteilen und Zubehör tätig. Zu seinen Geschäftsbereichen gehört des Weiteren der Vertrieb von Kraftfahrzeugen. Zur VW-Gruppe gehören die Automarken Volkswagen, Audi, Seat, Skoda, Bentley, Lamborghini and Bugatti. In geringerem Umfang ist Volkswagen auch auf dem Markt für Dieselmotoren vertreten. Außerdem hält Volkswagen eine Minderheitsbeteiligung an MAN, einem deutschen Hersteller von mittelschweren und schweren Lkws, Bussen und Motoren.

Scania ist in der Entwicklung, Herstellung, Vermarktung und dem Verkauf von Lastwagen ab 16 Tonnen Gesamtgewicht für den Fernverkehr, den Transport von Baumaterial und den Güterverkehr tätig. Sancia stellt auch Busse und Fahrzeuggestelle für Busse sowie Dieselmotoren für die Industrie und die Schifffahrt her. Scania ist hauptsächlich auf europäischen Märkten aktiv.

Die Untersuchung der Kommission hat ergeben, dass es durch die Übernahme nicht zu Überschneidungen bei dem jeweiligen Kerngeschäft der Unternehmen kommen wird. Volkswagen stellt vorwiegend Pkw und leichte Nutzfahrzeuge her, ein Marktsegment in dem Scania nicht aktiv ist. Volkswagens Minderheitsbeteiligung an dem LKW- und Bushersteller MAN wird sich nach Ansicht der Kommission nicht nachteilig auf den Wettbewerb auswirken. Die eigenen Aktivitäten von Volkswagen als LKW- und Bushersteller beschränken sich auf Zentral- und Südamerika, dagegen ist Scania vorwiegend auf den LKW- und Busmärkten im EWR vertreten. Die einzige Überschneidung besteht bei der Herstellung von Dieselmotoren für die Industrie und die Schifffahrt. Da es sich jedoch lediglich um marginale Überschneidungen handelt, ist die Kommission zu dem Schluss gelangt, dass das geplante Vorhaben auf den betreffenden EWR-Märkten keine wettbewerbsrechtlichen Probleme aufwerfen wird.  


 

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