03.06.08 16:53 Alter: 16 Monat(e)
EU-Aktuell: Notrufnummer 112 europaweit
03.06.2008 - Nur 22 Prozent der EU-Bürger kennen die europaweit gültige Notrufnummer 112. Deshalb soll noch vor Beginn der Sommerferien die Website ec.europa.eu/112 darüber informieren, wie man einen Notruf absetzen kann und wie schnell und in welcher Sprache die Notrufe in den einzelnen EU-Mitgliedstaaten beantwortet werden. Dies ist Teil der von der Europäische Kommission heute gestarteten Informationskampagne zur stärkeren Nutzung der gebührenfreien europäischen Notrufnummer 112.
„Die Millionen von EU-Bürgern, die in diesem Sommer verreisen, müssen sich jetzt nur noch eine einzige Notrufnummer merken, nämlich die 112“, so die für Telekommunikation zuständige EU-Kommissarin Viviane Reding. „Nachdem die 112 inzwischen in allen Ländern der EU – mit einer Ausnahme – verfügbar ist, fordere ich die Mitgliedstaaten nunmehr auf, die 112 besser bekannt zu machen und damit eine wirksamere Notfallhilfe sicherzustellen. Alle EU-Bürger sollten wissen, dass sie die 112 wählen können, um die Notfalldienste zu verständigen.“
In Deutschland beträgt die Reaktionszeit bei 112-Anrufen ab Herstellung der Verbindung zwischen fünf Sekunden und einer Minute. In der Tschechischen Republik, in Spanien und im Vereinigten Königreich dagegen werden mindestens 97 Prozent der 112-Notrufe innerhalb von 20 Sekunden beantwortet. Die 112-Leitstellen in Deutschland können Anrufe auch in englischer Sprache, in Grenzregionen auch in den Sprachen der Nachbarländer beantworten. In fünfzehn weiteren Ländern (Österreich, Bulgarien, Tschechische Republik, Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Ungarn, Griechenland, Litauen, Malta, Niederlande, Slowenien, Spanien und Schweden) sind die 112-Leitstellen in der Regel in der Lage, Anrufe in englischer Sprache entgegenzunehmen. Einige Länder haben besondere Regelungen eingeführt, die den Notrufzentralen eine Beantwortung in weiteren Fremdsprachen ermöglichen, wie etwa die Weiterleitung an andere Callcenter, die über Mitarbeiter mit der erforderlichen Sprachkompetenz verfügen, (Tschechische Republik, Griechenland, Slowenien und Spanien) oder die Weiterleitung an Dolmetschdienste (Finnland, Frankreich, Niederlande, Spanien, Schweden und Vereinigtes Königreich).
Auf der 112-Website wird aber auch auf die Versäumnisse der Mitgliedstaaten hingewiesen:
So ist in Bulgarien die 112 immer noch nicht uneingeschränkt verfügbar, weswegen gegen das Land ein Vertragsverletzungsverfahren anhängig ist. Wie berichtet wird, funktioniert die 112 zwar in der Region Sofia, landesweit ist dies jedoch noch nicht der Fall.