20.05.08 10:56 Alter: 17 Monat(e)

Tiefensee: Kompletter Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals ist klares Zeichen für deutsche Seehäfen

Der Bund will den Nord-Ostsee-Kanal auf seiner kompletten Länge von rund 100 Kilometern ausbauen. Die Entscheidung über die Erteilung des Planungsauftrages sei in der vergangenen Woche gefallen, gab Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee nach einem Gespräch mit dem schleswig-holsteinischen SPD-Vorsitzenden Ralf Stegner bekannt.

"Wir setzen damit ein klares Zeichen für die deutschen Seehäfen an Nord- und Ostsee", sagte Tiefensee in Berlin. "Wir stärken die Wettbewerbsfähigkeit der Schifffahrt in Deutschland und weltweit. Das bedeutet weniger Staus auf unseren Straßen. Gleichzeitig werden die Menschen von CO2 Emissionen und Lärm entlastet. Im internationalen Maßstab werden die Schiffe immer größer. Wir schaffen jetzt die Voraussetzungen, dass Schiffe mit einer Länge von 280 Metern und 33 Metern Breite den Nord-Ostsee-Kanal durchgängig befahren können."

Nach dem heute erteilten Planungsauftrag soll die gesamte Fahrrinne des Kanals um einen Meter auf 10,50 Meter vertieft werden.  Für die Vertiefung der 20 Kilometer langen NOK-Oststrecke zwischen Königsförde und den Levensauer Hochbrücken laufen bereits die Vorbereitungen der Planfeststellung. Für den Ostabschnitt werden Investitionen von 140 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Der Vollausbau wird zusätzlich 280 Millionen Euro erfordern.

Stegner hatte in dem Gespräch mit Tiefensee zur Zukunft des Nord-Ostsee-Kanals auf die Bedeutung einer Ausbauperspektive für diesen Schifffahrtweg hingewiesen. 

Pro Jahr werden auf dem Nord-Ostsee-Kanal etwa 100 Millionen Tonnen Güter transportiert. Das Aufkommen hat sich damit seit 1999 mehr als verdoppelt.

Tiefensee: "Schon jetzt wird der Nord-Ostsee-Kanal häufiger genutzt als in den Prognosen für das Jahr 2015 vorhergesagt. Um unsere Straßen zu entlasten, müssen wir in Zukunft noch mehr Güter auf umweltfreundliche Schiffe verlagern. Mit dem Nord-Ostsee-Kanal entfällt der lange Umweg über den Skagerak. Damit können die Güter von den Nordseehäfen schneller und günstiger zu den Märkten Nord- und Osteuropas befördert werden. Das steigert die Attraktivität des umweltfreundlichen Schiffsverkehrs."

Der Ausbau des Ostabschnitts ist nach derzeitigem Planungsstand für 2014 vorgesehen, die Fertigstellung des gesamten Kanals könnte im Jahr 2018 erfolgen.  


 

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