15.02.08 17:21 Alter: 17 Monat(e)

Tiefensee: Stark wachsende Bedeutung der Schiene im europäischen Verkehr

Schienenstrecke München - Lindau - Zürich wird ausgebaut. 15. Februar 2008

Die Schienenstrecke München - Zürich wird zwischen Geltendorf und Lindau bis zum Jahr 2015 elektrifiziert und für Züge mit Neigetechnik ausgebaut.

Eine Absichtserklärung über die Finanzierung hat Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee heute in Memmingen mit dem Schweizer Bundesrat Moritz Leuenberger, der bayerischen Verkehrsministerin Emilia Müller und der Deutschen Bahn AG unterzeichnet.

"Mit diesem Projekt werden wir nicht nur den alpenquerenden Güterverkehr durch den Lötschberg und später durch den Gotthard-Basistunnel beschleunigen", sagte Tiefensee. "Die Menschen in Bayern und in der Schweiz profitieren von kürzeren Fahrzeiten zwischen München, Lindau und Zürich. Mit der Elektrifizierung der Strecke vermeiden wir Lärm und Abgase, weil ab 2015 keine Diesellokomotiven mehr unterwegs sein werden. Gerade hier zeigt sich, dass der Schiene bei der Bewältigung des Verkehrsaufkommens in Europa eine stark wachsende Bedeutung zukommt.

"Die Kosten belaufen sich auf 205 Millionen Euro. Um das Projekt zügiger zu realisieren wird sich - neben dem Bund - die Schweiz mit rund 50 Millionen Euro und der Freistaat Bayern mit 55 Millionen Euro an der Vorfinanzierung beteiligen. Der Bund wird diese Mittel ab dem Jahr 2025 über die DB Netz AG an die Schweiz und Bayern zurückzahlen. Die Verbindung ist Teil der Zulaufstrecke für die Alpentransversale durch den Lötschberg-Basistunnel (Eröffnung 2007) und den Gotthard-Basistunnel (ab 2015/2017).

Mit der heutigen Absichtserklärung legen wir den Grundstein für ein wichtiges Schienenprojekt mit internationaler Bedeutung," so Stefan Garber, Vorstand Infrastruktur und Dienstleistungen der Deutschen Bahn AG. "Die durchgehende Elektrifizierung zwischen München und Lindau ist die Grundvoraussetzung, um weitere attraktive Angebote im nationalen wie internationalen Personen- und Güterverkehr in diesem Korridor zu schaffen. Denn nur mit einer modernen, den Bedürfnissen der Transporteure entsprechenden Infrastruktur, wird es gelingen, mehr Verkehr auf die Schiene zu holen".

Laut Absichtserklärung soll im Jahr 2010 mit dem Bau begonnen werden, 2015 sollen die Züge auf der fertig gestellten Strecke rollen. Zwischen München und Zürich wird sich die Fahrzeit im Personenverkehr um 50 Minuten auf drei Stunden und 15 Minuten verkürzen.

Tiefensee: Wir schaffen damit ein weiteres attraktives Angebot. Gerade auf langen Strecken ist die Bahn mehr und mehr die umweltfreundliche Alternative zu Auto, LKW und Flugzeug. Der Schienenverkehr über die Alpen nach Italien wird in Zukunft vorwiegend über die Schweizer Alpentransversale abgewickelt. Deutschland wird dafür sorgen, dass seine Zuläufe bedarfsgerecht ausgebaut werden. Neben der Verbindung München - Lindau - Zürich betrifft das vor allem die Rheintalbahn von Karlsruhe nach Basel."      


 

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