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17.11.07 10:54 Alter: 17 Monat(e)
EU-Kommission und Industrie diskutieren über mehr Investitionen in SprachkenntnisseBrüssel, 16. November 2007Am Montag, den 19. November, wird die Europäische Kommission in Lissabon ihre Diskussionen mit europäischen Spitzenmanagern über die Investition in Sprachkenntnisse und interkulturelle Kompetenzen der Beschäftigten fortsetzen. EU-Kommissar Leonard Orban wird das "Business Forum" für Unternehmensführer und Personalleiter eröffnen, auf dem vor allem die Partnerschaft zwischen Industrie, Bildungswesen und öffentlichen Behörden zur Ausweitung des Sprachenlernens im Sinne der Wirtschaftsförderung erörtert werden soll. Das Forum unter Vorsitz von Vicomte Etienne Davignon – Staatsminister und Chairman of the Board von Brussels Airlines – wurde im September auf der Brüsseler Konferenz zum Thema Fremdsprachenkenntnisse und Wettbewerbsfähigkeit auf den Weg gebracht. In diesem Rahmen soll sich eine Gruppe europäischer Spitzenmanager darüber verständigen, auf welche Weise Unternehmen Sprachenmanagement in der Praxis als Teil ihrer Bemühungen zur Optimierung ihrer Wirtschaftsleistung nutzen können. „Wir wollen, dass die EU-Bürgerinnen und -Bürger problemlos in Europa umherreisen und Arbeits- und Studiengelegenheiten in allen europäischen Ländern wahrnehmen können und dass die Unternehmen ihren weltweiten Handel intensivieren,“ sagte Kommissar Orban. Das Forum, so Orban weiter, ziele darauf ab, einen „Bericht mit Empfehlungen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen sowie der Beschäftigungsfähigkeit und Mobilität der Arbeitnehmer“ zu erstellen. An dem Forum werden neben Etienne Davignon weitere bekannte Vertreter der Industrie teilnehmen, wie z. B. Winfried Albrink, Leiter der Fortbildung bei Henkel, Jean-Paul Dubreuil, Vorsitzender und Geschäftsführer der Dubreuil Group, Henning Dyremose, Vorsitzender und früherer Geschäftsführer von TDC (Dänische Telecom), Sabina Klimek, Managerin bei Deloitte Business Consulting, Peter Mathews, Vorsitzender und Geschäftsführer von Black Country Metals Ltd (Vereinigtes Königreich), Luisa Todini, Präsidentin der italienischen Holding Group Todini Finanziaria Spa, und An De Jonghe, CEO von Ulysses Consulting, einer Headhunter-Agentur für die IKT-Branche. Auf der Brüsseler Wirtschaftskonferenz im September wurde eine Reihe von Empfehlungen formuliert. Dabei ging es unter anderem um die Motivation von Einwanderern, die Sprache des Gastlandes zu lernen, indem ihnen gezeigt wird, dass Sprachenlernen Spaß machen kann und sinnvoll ist. Ein weiterer Punkt betraf die Investition in lokale Bildungsplattformen. Auslöser der Debatte waren die Ergebnisse einer kürzlich durchgeführten Studie zum Thema „Auswirkungen mangelnder Fremdsprachenkenntnisse in Unternehmen auf die europäische Wirtschaft“ (vgl. IP/07/230), aus der hervorgeht, dass mangelnde Fremdsprachenkenntnisse zu Geschäftsverlusten führen. Die Studie wurde vom CILT (National Centre for Languages, UK) 2006 im Auftrag der Europäischen Kommission erstellt. Frau Isabella Moore, Direktorin des CILT, wird in Lissabon anwesend sein. Die Studie zeigte, dass Unternehmen mit einem strategischen Ansatz der mehrsprachigen Kommunikation in der Lage waren, ihren Exportumsatz um mehr als 40 % zu steigern, verglichen mit ihren Konkurrenten, die keine formalen Sprachenstrategien einsetzten. In derselben Studie wurde ausgeführt, dass Englisch zwar als „Lingua franca“ der internationalen Wirtschaft die Favoritenrolle innehat, dass aber auch die Nachfrage nach anderen Sprachen zunimmt. Während in etwa einem Viertel der befragten Unternehmen der Eindruck herrschte, dass man die Englischkenntnisse noch weiter verbessern müsse, hatte man zu einem vergleichbaren Anteil auch das Gefühl, man müsse sich näher mit Deutsch und Französisch beschäftigen; auch Spanisch und Russisch nahmen einen guten Platz in der Rangfolge ein. Viele Unternehmen – insbesondere große Firmen – hoben auch ihren Bedarf an Kenntnissen nichteuropäischer Sprachen hervor, wie z. B. Chinesisch, Arabisch und Urdu, da sie sich nichteuropäische Märkte erschließen wollen. Vorrangiges Ziel des Forums ist die Erstellung eines Berichts mit Empfehlungen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen, der Beschäftigungsfähigkeit und Mobilität der Arbeitnehmer sowie zur Sensibilisierung für Sprachen. Auf dem Treffen in Lissabon soll ein Arbeitsprogramm für die kommenden Monate verabschiedet werden.
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