24.03.07 12:11 Alter: 18 Monat(e)

Künftig Fahrverbot bei Übermüdung?

Zahl der Lkw-Unfälle soll gesenkt werden Stuttgart 22.03.2007

Unter Schlafattacken leidende Berufkraftfahrer müssen möglicherweise schon bald das Steuer aus der Hand geben. Ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums bestätigte gestern einen Bericht des Auto Club Europa (ACE), wonach eine entsprechende Ergänzung der Fahrerlaubnisverordnung in Arbeit ist.

  In die amtliche Beurteilung der Fahreignung soll demnach künftig auch die von krankhafter Müdigkeit ausgelöste Tagesschläfrigkeit aufgenommen werden. Wie ein Sprecher des Ministeriums sagte, soll die Ergänzung der Fahrerlaubnisverordnung jedoch nur für professionelle Fahrer von Lastkraftwagen, Omnibussen und Taxen gelten. Der normale Führerscheininhaber sei von der Änderung nicht betroffen. Diese soll bereits in den nächsten Monaten umgesetzt werden.

  Für Berufskraftfahrer gilt dann: Bei Schlafstörungen in Verbindung mit "auffälliger Tagesschläfrigkeit" kann die gesundheitliche Eignung als Voraussetzung zur Erlangung der Faherlaubnis in Frage gestellt werden.

  Das Bundesverkehrsministerium beruft sich bei seiner Gesetzesinitiative auf Studien, wonach der Anteil ermüdungsbedingter Unfälle deutlich höher liegt als in der amtlichen Unfallstatistik (2005; 1780 Unfälle wegen Übermüdung), wie der Auto-Club weiter berichtete.

  Die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) hat laut ACE festgestellt, dass Übermüdung die zweithäufigste Unfallursache im LKW-Güterverkehr ist.

  Der ACE verwies auch auf Ergebnisse aus der Unfallforschung der deutschen Versicherungswirtschaft: Danach werden 24 Prozent der LKw-Unfälle durch Einschlafen verursacht. Der Anteil der darin verwickelten Berufskraftfahrer sei entsprechend hoch. Dies habe aber nicht immer etwas mit der auch in der Reisebusbranche üblichen Missachtung von Lenk- und Ruhezeiten zu tun, betonte der ACE. Verkehrsmediziner gingen vielmehr von einer hohen Anzahl von Personen aus, die an krankhaften Schlafstörungen litten. Diese seien ein Verkehrssicherheitsrisiko.

  Unter behandlungsbedürfigen Schlaf- Wach-Störungen leiden schätzungsweise mehr als zehn Prozent der deutschen Befölkerung, zitierte der ACE die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin. Ein Großteil dieser Störungen bleibe unerkannt, weil die damit verbundenen nächtlichen Atemstillstände vielfach nicht bemerkt würden. Patienten mit derartigen Erkrankungen hätten auf Grund übermäßiger Tagesschläfrigkeit ein erhötes Unfallrisiko.

Anmerkung vom Europäischen Berufs-Kraftfahrerverband e.V..

Liebe Kolleginnen und Kollegen: Eure Zeiten werden noch härter und daher unser Aufruf zur Einhaltung der Lenk- und Ruhezeiten. Wir versuchen alles um das angedachte Fahrverbot aufzuklären. Wir haben zu der Tagesschläfrigkeit eine andere Meinung.

In dem Sinne gute Fahrt


 

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