08.07.13 09:20 Alter: 11 Monat(e)

Punktereform - ein Kommentar

Mainz. Da ist er nun, der neue Punktekatalog, mit dem der Autofahrer, der sich nicht an die Vorschriften und Regeln hält, bestraft wird.

Sind 8 statt 18 Punkte bis zum Führerscheinentzug der Weisheit letzter Schluss oder nur eine Vereinfachung für die Behörden? Geht der Katalog entschlossener - sprich härter - als bisher gegen die vor, die meinen, die Straße, gehöre ihnen und deshalb könnten sie dort machen, was sie wollen? Ja und nein.

Statt sieben Punkte beim Fahren mit mehr als 1,1 Promille sind es jetzt drei. Waren es bisher dann noch komfortable elf Punkte, bis der Führerschein weg war und man zur medizinisch-psychologischen Untersuchung musste, sind es jetzt nur noch fünf. Gut so, denn Alkohol am Steuer ist keine lässliche Sünde, sondern brandgefährliches Verhalten.

Etwas sanfter geht es jetzt für die notorischen Bleifußfahrer und den Rotlichtsünder aus. Na ja! Noch immer viel zu nachsichtig geht man auch künftig mit denen um, die die Finger nicht vom Handy lassen können. 30 Euro mehr werden diese Sucht kaum eindämmen, zumal die Sünder fast nie erwischt werden, weil die Polizei dieser Seuche schon rein personell nicht Herr werden kann.

Damit sind wir bei denen, die Recht und Ordnung durchzusetzen haben. Auch wenn mancherorts längst an jeder zweiten Ecke und dritten Ampel ein Blitzer steht - übrigens eine der verlässlichsten Einnahmequellen klammer Kommunen - Betrunkene, Drängler, Fahrerflüchtige und Telefonierer schnappt man nur mit genug Polizei auf der Straße. Darüber sollten sich die Innenminister in den Ländern Gedanken machen, statt sich zufrieden zurückzulehnen, weil sie meinen, der neue Bußgeldkatalog brächte uns der Verkehrssicherheit hierzulande wirklich näher.

Quelle: Allgemeine Zeitung Mainz


 

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