18.10.12 11:35 Alter: 12 Monat(e)

Auf den Autobahnen droht der Kollaps

München. Volle Autobahnen, kilometerlange Staus und vergeudete Zeit - schon heute bekommen die Autofahrer in Deutschland tagtäglich die Folgen einer verfehlten Verkehrsinfrastrukturpolitik zu spüren. Aussicht auf Besserung besteht nicht - im Gegenteil.

Wie eine heute in Berlin veröffentlichte Studie zeigt, werden bis zum Jahr 2025 die überlasteten Autobahnabschnitte angesichts immer größerer Verkehrsmengen auf insgesamt 2000 Kilometer anwachsen. Im Jahr 2010, so die Analyse, betrug die betroffene Netzlänge noch rund 1600 Kilometer.

Mit der Studie, die Intraplan Consult im Auftrag des ADAC durchgeführt hat, sollte ermittelt werden, wie sich die Verkehrsqualität im deutschen Autobahnnetz zwischen 2010 und 2025 verändern wird. Dabei wurde für die Prognose nicht nur die Fertigstellung zahlreicher Neu- und Ausbauprojekte bis zum Jahr 2025 unterstellt, sondern auch eine zehnprozentige Kapazitätserhöhung für alle Autobahnabschnitte angenommen.

Dramatisch wird sich die Verkehrssituation in den kommenden Jahren in Baden-Württemberg, Bayern und Hessen zuspitzen. In Niedersachsen wird sich die Zahl der überlasteten Autobahnabschnitte sogar mehr als verdoppeln. Nordrhein-Westfalen, schon heute das Bundesland mit den häufigsten und längsten Staus, wird auch künftig mit Abstand am stärksten betroffen sein.

Von den 1600 Kilometer Autobahn, deren Verkehrsqualität im Analysejahr 2010 mit mangelhaft oder ungenügend bewertet wurde, entfallen rund 950 Kilometer auf die einstelligen Autobahnen A 1 bis A 9. Diese Strecken sind deswegen so bedeutsam, weil auf ihnen ein Großteil des Fernverkehrs abgewickelt wird. Rund zwei Drittel der Kapazitätsengpässe, die für das Jahr 2025 prognostiziert werden, befinden sich auf den Autobahnen A 1 bis A 12. Abhilfe kann hier in erster Linie der sechs- bzw. achtstreifige Ausbau der überlasteten Abschnitte schaffen.


 

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