24.04.12 15:06 Alter: 13 Monat(e)
Verkehrslärm halbieren: Mit Erdgasbussen und -Lkw
Berlin. Morgen, 25. April, ist wieder Internationaler Tag des Lärms. In deutschen Großstädten zählt der Straßenverkehr zu den größten Lärmverursachern - und wird laut Bundesumweltamt von 55 Prozent der Bevölkerung als bewusst störend empfunden.
In Großbritannien kommen bald 21 Erdgasbusse zum Einsatz. Für Ankara wurden 250 Gelenkbusse mit Erdgasmotor geordert.
Zudem haben Studien gezeigt, dass die ständige Geräuschbelastung krank macht. Um den Lärmpegel zu senken, setzen immer mehr Kommunen und Konzerne erdgasbetriebene Busse und Lkw ein.
Laut erdgas mobil senken diese nämlich nicht nur die umweltschädlichen Emissionen, sondern auch die Lärmbelästigung deutlich - um bis zu 50 Prozent gegenüber einem Dieselfahrzeug. Mehr als 100 Kommunen setzen im Öffentlichen Nahverkehr bereits erdgas betriebene Busse ein, das entspricht insgesamt rund 1.500 Fahrzeugen. Der geräuscharme Antrieb kommt unter anderem in Nürnberg, Oldenburg und Rüsselsheim zum Einsatz. In einigen Städten - wie zum Beispiel Augsburg - fahren die Busse nicht nur leise, sondern auch nahezu klimaneutral, da an den Erdgastankstellen reines Bio-Erdgas eingespeist wird. Aber auch in anderen kommunalen Bereichen wird erfolgreich auf Erdgas als Kraftstoff gesetzt. In Berlin sind inzwischen 120 Erdgasfahrzeuge für die Berliner Stadtreinigung im Einsatz. Vor allem in den frühen Morgenstunden erweisen sich die leisen Motoren als großer Vorteil. Das ist auch einer der Gründe dafür, dass mit Erdgas betriebene Lkw immer öfter im Verteilerverkehr eingesetzt werden, denn die Anlieferung von Waren für beispielsweise Supermärkte erfolgt ebenfalls früh morgens.
Der Grund für die geringen Geräuschemissionen von Erdgas-Lkw ist die sehr hohe Klopffestigkeit des alternativen Kraftstoffs. Das Methan-Sauerstoffgemisch verbrennt vollständig, gleichmäßig und damit weicher, was zu einer besseren Laufruhe des Motors führt und weniger Lärm verursacht. Dieselmotoren zünden tendenziell langsamer und verbrennen dann schneller. Diese harte Verbrennung verursacht höhere Geräusch- und Vibrationsemissionen.
Unternehmen, die auf Erdgas umsteigen, zeigen nicht nur Flagge gegen den Lärm, sondern auch für den Umweltschutz. Konkret können die CO2-Emissionen im Straßenverkehr um rund 25 Prozent gegenüber Benzinfahrzeugen gesenkt werden. Im Vergleich zu Diesel entstehen rund 95 Prozent weniger Stickoxide. Feinstaub wird nahezu gar nicht emittiert. So setzt unter anderem der Discountriese Aldi seit vielen Jahren erfolgreich auf erdgasbetriebene Fahrzeuge und wurde dafür sogar mit dem Umweltengel ausgezeichnet.
Auch außerhalb Deutschlands findet der alternative Antrieb immer mehr Beachtung. Ein Grund dafür sind die strenger werdenden europäischen Grenzwerte für den Klima- und Lärmschutz. In den Niederländischen Metropolen Amsterdam und Rotterdam gilt schon heute die sogenannte PIEK-Verordnung, die es Lkw mit über 65 Dezibel (dB) nur zwischen 7-19 Uhr erlaubt die Innenstadt zu befahren, Lastwagen mit 60-65 dB dürfen bis 23 Uhr be- und entladen. Da sich dies aber nicht mit der Entwicklung in Richtung der 24-Stunden-Belieferung vereinbaren lässt, werden verstärkt Erdgas-Lkw eingesetzt - was in diesem Fall für einen klaren Wettbewerbsvorteil sorgt.
Neben der geringen Lärmentwicklung und positiven Umweltbilanz macht aktuell der steigende Dieselpreis den alternativen Antrieb für immer mehr Städte, Gemeinden und Unternehmen attraktiv. Die Kraftstoffkosten fallen im Vergleich mit einem Dieselfahrzeug um bis zu 30 Prozent geringer aus. Dadurch amortisieren sich auch die zunächst höheren Anschaffungskosten relativ schnell.
Über erdgas mobil
erdgas mobil ist eine Initiative führender Energieversorgungsunternehmen, um Erdgas und Bio-Erdgas als Kraftstoff stärker auf dem Markt zu etablieren. Der alternative Kraftstoff hat vor allem durch die Beimischung von Bio-Erdgas das Potenzial, langfristig einen bedeutenden Beitrag zur Verringerung von Emissionen im Straßenverkehr - insbesondere von CO2, Lärm, Stickoxiden und Feinstaub - zu leisten. So werden beispielsweise bei einer 20-prozentigen Bio-Erdgas-Beimischung gegenüber einem Benziner rund 39 Prozent CO2 eingespart. Der Preis für den alternativen Kraftstoff liegt durchschnittlich rund 50 Prozent unter dem für Super, gegenüber Diesel können 30 Prozent gespart werden. In Deutschland finden sich derzeit rund 900 Erdgastankstellen, die mehrheitlich in Markentankstellen integriert sind.