22.11.11 09:29 Alter: 13 Monat(e)

Papierindustrie begrüßt Feldversuch für Lang-Lkw

Bonn. Die deutsche Papierindustrie hat die Freigabe der Feldversuche für Lang-Lkw durch das Bundeskabinett begrüßt - und aus Sicht des EUKV bereits deutlich gemacht, dass per Salami-Taktik versucht werden wird, bestehende Grenzen aufzuweichen.

Im Vergleich: Lademenge eines herkömmlichen und eines Lang-Lkw mit Papierrollen. Foto: obs/Verband Deutscher Papierfabriken (VDP)

"Diese Fahrzeuge können vor allem bei Volumentransporten wie Hygienepapieren oder Wellpappen dafür sorgen, dass Verkehr und Umwelt entlastet werden", erklärte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes Deutscher Papierfabriken, Klaus Windhagen. "Das bedeutet weniger Fahrzeuge auf der Straße und weniger CO2-Ausstoß bei gleicher Frachtmenge. Wer umweltverträgliche Verkehrslösungen fordert, muss auch die Potenziale der Lang-Lkw ausschöpfen."

Sieben Bundesländer haben bislan dem Plan zugestimmt, rund 400 Lastzüge mit einer Höchstlänge von 25,25 Meter (bisher 18,75 Meter) und den derzeit gültigen Gewichtsgrenzen fünf Jahre lang auf festgelegten Routen verkehren zu lassen. Gerade beim Transport von Hygienepapieren oder fertiger Wellpappe transportieren Lkws viel "Luft", ohne die zulässigen Gewichtsgrenzen zu erreichen. Lang-Lkws könnten hier Abhilfe schaffen.

Langfristig setzt die Papierindustrie darauf, dass das zulässige Gesamtgewicht für Lkw insgesamt von derzeit 40 auf 44 Tonnen heraufgesetzt wird, um auch bei schwereren Papierrollen und Formatware durch bessere Ausnutzung der Ladefläche einen ökologischeren Transport zu gewährleisten.

Aus Sicht von EUKV-Präsident Werner Trampe ist damit bereits abzusehen, dass versucht werden wird, in einer Art Salami-Taktik von den "Lang-Lkw" zum "Giga-Liner" zu kommen. "Es gibt immer ökonomische Argumente, mit denen sich Fehlentwicklungen schönreden lassen", so Werner Trampe. "Dass die Belastungen für die Fahrer steigen interessiert dann die Rechenschieber-Spezialsiten nicht mehr." Aus Sicht des EUKV ist daher schon der Feldversuch mit 400 LKW eine falsche Weichenstellung, gegen die sich der Verband bereits ausgesprochen hat, beispielsweise beim Bundesverkehrsministerium.


 

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