02.09.11 09:20 Alter: 13 Monat(e)

Baden-Württembergs Verkehrsminister fordert Maut für Kleinlaster

Stuttgart. Der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann (Bündnis 90/Die Grünen) will eine Ausweitung der Lkw-Maut auf Bundesstraßen und auf Kleinlaster gefordert.

Aus seiner Sicht ist ein Trend zur „Versprinterung des Transportwesens“ festzustellen: Um Mautkosten zu sparen, werden mehr Güter mit den Kleinlastern transportiert und auch die schweren Lkw benutzen häufiger mautfreie Bundestraßen, statt über die Autobahnen ihre Zeile anzufahren.

Hermann geht es vor allem um eine stärker ökologisch ausgerichtete Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur. Neben der Mineralölsteuer und der Ökosteuer, die direkt mit dem Spritverbrauch zusammenhängen, will er auch die Kfz-Steuer stärker ökologisch ausgerichtet sehen. Die Kfz-Steuer solle klimafreundliche Autos bevorzugen und Spritfresser höher besteuern, sagte er in einem Interview.

Auch der EUKV sieht die "Versprinterung" im Gütertransport als schlechte Entwicklung - aber nicht wegen fehlender Staatseinnahmen, sondern weil die Verkehrssicherheit darunter leidet. "Die Kleintransporter werden meistens von Billigkräften gelenkt, die keinerlei Ausbildung für den Gütertransport haben - also weder die Führerscheine der Klassen C und C1 noch eine Grundqualifikation wie die Lkw-Fahrer", so EUKV-Präsident Werner Trampe. Oft genug seien falsch beladen Sprinter zu sehen, deren Fahrer zugleich ein Verkehrsverhalten zeigten, dass andere Verkehrsteilnehmer häufig gefährde. "Es müsste überlegt werden, ob nicht auch erwerbsmäßige Fahrer von Sprintern eine Grundqualifizierung absolvieren sollten. Sie tranportieren zwar weniger Gewicht, dafür aber mit deutlich höhrerer Fahrzeuggeschwindigkeit." Im Zusammenhang mit einer Kleinlaster-Maut könne ein Grundqualifizierung dazu führen, dass der Gütertransport weiter zunehmend von ausgebildeten Fahrern erfolge.  

 


 

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