07.06.11 14:50 Alter: 13 Monat(e)

Den Autotransportern fehlen zunehmend die Fahrer

Der Fahrermangel belastet zunehmend die Transportbranche. Für EUKV-Präsident Werner Trampe bestätigt sich jetzt, was der EUKV bereits seit Jahren betont: "Wenn die Arbeitsbedingungen und die Entlohnung nicht den langfristigen Bedürfnissen der Lkw-Fahrer gerecht werden, darf sich kein Spediteur wundern, wenn seine Fahrer die Firma oder gar den Beruf wechseln."

Die Mitglieder des Vereins Automobillogistik im DSLV (AML) haben auf ihrer Jahrestagung von enormen Problemen bei der Suche nach Fahrpersonal berichtet. Wie die Verkehrs-Rundschau berichtete, ist es nach Angaben des Vereins für seine Mitglieder äußerst schwierig, neue und speziell für die Automobillogistik qualifizierte Fahrer zu finden. Der AML verweist in einer Mitteilung auf die Altersstruktur im Fahrerbereich. Knapp 36 Prozent der Fahrer seien älter als 50 Jahre, und nur zwei Prozent jünger als 25 Jahre. Der Verein spricht  von einem  jährlichen Bedarf von mindestens 30.000 Fahrern.

„Fahrer zu sein ist heute ein extrem anstrengender Beruf, der auch entsprechende Qualifikationen erfordert," so Lehner. „Gerne würden unsere Unternehmen ihren Leuten die entsprechenden Löhne zahlen. Dies lässt die Ertragssituation in vielen Fällen aber nicht zu." Gleichzeitg fürchtet der Verein, dass Fahrpersonal zu anderen Branchen abwandert und es zu einer weiteren Kapazitätsreduzierung kommt. Der AML fordert eine Anpassung der Transportpreise.

„Wir können keine LKW auf die Straße schicken, ohne kostendeckende Umsätze zu erzielen. Dabei ist es selbstverständlich, dass Preise und Löhne deutlich steigen müssen, sonst werden keine neuen LKW auf den Markt kommen, sondern im Gegenteil durch den Ausfall von gutem Fahrpersonal weitere Kapazitäten weg brechen," so Lehner.

Laut Werner Trampe ist es vor diesem Hintergrund für alle Fahrer möglich, selbstbewusster den Disponenten gegenüber zu treten. "Wer jetzt noch aus Angst um seinen Arbeitsplatz die vorgeschriebenen Lenk- und Ruhezeiten nicht einhält oder schneller als erlaubt fährt wie auch Überladungen zulässt, schadet nicht nur sich, sondern auch allen Berufskollegen", betont Trampe. Angesichts des hohen Fahrerbedarfs sei es nunmehr relativ leicht für alle Fahrer, sich zu solidarisieren. "Das sollte jetzt aber auch passieren", mahnt der EUKV-Präsident. "Nur gemeinsam sind wir stark und können etwas dafür tun, dass sich die Arbeitsbedinungen für alle Fahrer deutlich verbessern."


 

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