01.03.11 13:58 Alter: 14 Monat(e)
Nach Reifenplatzer Folgeunfall: Belgischer Lkw kracht am Stauende auf Sattelzug
Kassel. Am heutigen Dienstagmorgen ereignete sich auf der Autobahn 44 zwischen den Anschlussstellen Warburg und Breuna in Fahrtrichtung Kassel ein Verkehrsunfall mit mehreren beteiligten Fahrzeugen. Auf Grund des Unfalls hatte sich ein Rückstau gebildet. Ca. 4 km hinter der Unfallstelle ereignete sich am Stauende ein weiterer folgenschwerer Verkehrsunfall.
Ein Lkw aus Belgien fuhr nach derzeitigem Ermittlungsstand vermutlich nahezu ungebremst auf einen Ende des Staus stehenden Lkw auf. Bei dem Aufprall hatte sich der Fahrer des belgischen Lkw, ein 32-Jähriger Belgier, leicht verletzt. Den Gesamtsachschaden bezifferten die Unfall aufnehmenden Beamten der Polizeiautobahnstation Baunatal mit über 250.000 Euro.
Den Beamten zu Folge ereignete sich der erste Unfall gegen 4.50 Uhr unmittelbar vor der Anschlussstelle Breuna. Aus bislang ungeklärter Ursache platze ein hinten links befindlicher Anhängerreifen eines Sattelzuges, der von einem 39-Jährigen aus Leehrte (NI) gesteuert wurde. Nachdem der Reifen sich von der Felge löste und die Reifenteile sich über die beiden in Richtung Kassel führenden Fahrstreifen verteilten, fuhren insgesamt sechs nachfolgende Fahrzeuge darüber und wurden beschädigt. Vier Pkw und zwei Lkw waren davon betroffen.
In einem Fall war die Kraftstoffleitung bei einem Lkw abgerissen worden. Etwa 150 Liter Diesel hatten sich anschließend auf der Fahrbahn verteilt und mussten bei der Bergung des Lastwagens entfernt werden. Auf Grund des Unfalls bildete sich ein etwa vier Kilometer langer Stau. Den Gesamtsachschaden dieses Unfalls schätzten die Beamten auf etwa 12.000 Euro.
Gegen 6.25 Uhr ereignete sich am Stauende ein Folgeunfall. Aus bislang ungeklärter Ursache fuhr ein Lkw einer belgischen Spedition vermutlich nahezu ungebremst auf einen am Ende des Staus stehenden Sattelzug auf, der von einem 32-Jährigen aus Salzgitter (NI) gesteuert wurde und mit über 22 Tonnen Metall beladen war. Durch umherfliegende und auf der Straße liegende Trümmerteile wurden zwei nachfolgende Lkw beschädigt. Bei einem dieser Lkw war ein Fahrzeugteil gegen die linke Seite des Führerhauses geschleudert, bei dem anderen Lkw, einem Kleintransporter, der von einem 57-Jährigen aus Gudensberg gelenkt wurde, war die Fahrzeugfront beschädigt und die Ölwanne abgerissen worden. Neben den auslaufenden Betriebsstoffen am Kleintransporter war auch Dieselkraftstoff aus dem belgischen Lkw ausgelaufen, das sich nicht nur auf der Fahrbahn verteilte sondern auch am Fahrbahnrand in das Erdreich eingesickerte.
Der 32-jährige Belgier verletzte sich bei dem Unfall leicht und wurde von einem Rettungswagen vorsorglich in ein Warburger Krankenhaus gebracht.
An den Lkws des Belgiers und des Niedersachsen entstand wirtschaftlicher Totalschaden. Der Gesamtschaden an dieser zweiten Unfallstelle beläuft sich nach Schätzung der Beamten auf knapp 250.000 Euro.
Die Autobahn 44 musste an der Unfallstelle auf Grund der Rettungs- und Bergungsarbeiten voll gesperrt werden.