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25.01.11 09:16 Alter: 14 Monat(e)
Einheitliches Tempo-Limit für Lkw gefordertGoslar. Der Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) will, dass es schon bald keine „Elefantenrennen“ mehr gibt. Wie dessen Vizepräsident Klaus Peter Röskes in Goslar sagte, ist der Schlüssel dazu eine einheitliche Tempo-Drosselung der Lkw auf die in Deutschland zulässigen 80 Stundenkilometer in ganz Europa. Ein generelles Lkw-Überholverbot auf zweispurigen Autobahnen lehnt der Verband dagegen ab.„Wir fordern eine einheitliche Einstellung der automatischen Geschwindigkeitsbegrenzer – und zwar europaweit“, sagte Röskes der dpa vor Beginn des Verkehrsgerichtstages, der sich ab Mittwoch in Goslar auch mit dem Thema „rollende Bombe Lkw“ befasst. Laut Röskes hat die Transport-Branche zahlreiche Vorteile, wenn Lastwagen alle gleichmäßig Tempo 80 fahren. „Gegenüber Tempo 90 haben wir Spriteinsparungen von knapp zehn Prozent." Zudem hätten die Fahrer weniger Stress. Zeitlich wirke sich Tempo 80 nicht nennenswert nachteilig aus. Bei einer Strecke etwa aus dem Ruhrgebiet nach Hamburg betrage der Unterschied „im Endeffekt nur wenige Minuten“. Viel wichtiger sei es, dass die Lastwagen gleichmäßig rollen könnten. Viele deutsche Lkw seien inzwischen auch auf 80 km/h gedrosselt. Aus Sicht von EUKV-Präsident Werner Trampe würde es aber auch bei einer einheitlichen Geschwindigkeitsdrosselung "Elefantenrennen" geben. Denn bereits heute werden von den Speditionen oftmals nahezu abgefahrene Reifen montiert, bevor eine Tacho-Justierung ansteht. Danach werden wieder Reifen mit mehr Profil aufgezogen, wodurch der Lkw rund 5 km/h schneller werden kann. Und da die Disponenten den Fahrer im Nacken sitzen wird auch dann noch überholt, wenn der Tempo-Unterschied nur minimal ist. Generell begrüßt wird vom EUKV allerding der BGL-Vorstoß zu einer europaweit einheitlichen zugelassenen Höchstgeschwindigkleit für Lkw. Aber so zu tun, als wenn die Fahrer die Bösen sind, die von Amts wegen gedrosselt werden müssen, mag Trampe nicht in der Öffentlichkeit stehen lassen. "Letztlich kann jeder Fuhrpark-Leiter anhand der Fahrtenschreiber überprüfen, ob Fahrer das Tempo-Limit überschreiten. Dann können klare Arbeitsanweisungen erfolgen, an die sich jeder Fahrer zu halten hat", so Trampe. Dies wird aus seiner Sicht aber nur eintreten, wenn bei Geschwindigkeitsüberschreitungen nicht nur die Fahrer, sondern auch die Unternehmen zur Kasse gebeten werden. Denn letztlich seien es ja die Disponenten, die die Fahrer unter permanenten Zeitdruck setzten. |
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