16.03.17 11:17 Alter: 7 Monat(e)

Bundesrechnungshof schlägt Alarm: Überladene Lkw machen Straßen kaputt

Der Verschleiß pro Lkw mit Übergewicht ist 140.000-mal höher als der eines Pkw. Auch deshalb müssen alle Steuerzahler für zusätzliche Straßenschäden von jährlich mehreren hundert Millionen Euro aufkommen.

Kontrollen auf Übergewicht finden zu selten statt, obwohl auf Autobahnen Wiegeeinrichtungen für Lkw vorhanden sind. Foto: obs/AUTO BILD

Doppelt kassieren, aber nur einmal fahren: Für Lkw-Unternehmer lohnt sich so ein Geschäft – und verursachen damit durch das hohe Fahrzeuggewicht ihrer 50-Tonner zusätzliche Straßenschäden von mehreren hundert Millionen Euro pro Jahr. Wie die Fachzeitschrift AUTO BILD in ihrer aktuellen Ausgabe 11/2017 (EVT: 17.3.2017) berichtet, verschleißen überladene Lkw unsere Straßen im Vergleich zu einem durchschnittlichen Pkw mit 1,3 Tonnen um das 140.000-fache. Der Bundesrechnungshof (BRH) rügt jetzt das Bundesministerium, das dieses Problem schon seit Jahrzehnten kennt und offenbar duldet. Denn: Bezahlt werden diese Schäden vom Steuerzahler.

Für wirkungsvolle Kontrollen fehlen nach dem Prüfbericht des BRH Personal, Messstellen und Kontrollplätze: "Statistisch gesehen muss ein Lkw-Fahrer nur alle 140 Jahre mit seinem Brummi auf die Waage", so AUTO BILD-Redakteur Matthias Moetsch. Von geplanten 80 Messstellen sind nur 41 in Betrieb.

Auch der Rechnungsprüfungsausschuss des Bundestages beschäftigt sich derzeit mit den Versäumnissen. Bereitgestellte Haushaltsmittel für Kontrollen seien laut BRH-Prüfer in den letzten Jahren "regelmäßig nicht verausgabt worden". Verkehrsminister Alexander Dobrindt schweigt dazu.


 

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