22.11.06 15:30 Alter: 17 Monat(e)

Neue weltweit gültige Prüfverfahren zur Messung der Emissionen von Lkw und Bussen

IP/06/1583   Brüssel, den 20. November 2006

 

<typohead type="2">Dank einer Globalen Technischen Regelung (GTR), die die Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen für Europa (UN/ECE) in Genf verabschiedet hat, brauchen Hersteller von Lkw und Bussen demnächst für alle bedeutenden Märkte der Welt nur noch eine Motorenfamilie zu entwickeln. Die Regelung setzt einheitliche Normen für die Ermittlung der Schadstoffemissionen von Lkw und Bussen. Sie tritt innerhalb von acht Monaten nach ihrer Verabschiedung in Kraft und schafft weltweit gleiche Wettbewerbsbedingungen für die Hersteller, denn alle bedeutenden Industrieländer (darunter China, Japan und die USA) sind ihr beigetreten. Bisher waren für die Emissionsmessung weltweit sehr unterschiedliche Fahrzyklen und Messverfahren gebräuchlich. Vergangene Woche hat die UN/ECE eine weitere GTR verabschiedet, die elektronische On-Board-Diagnosesysteme für schwere Nutzfahrzeuge zum Gegenstand hat (siehe IP/06/1568) Die Europäische Kommission hat von den anderen Organen der EU ein eindeutiges Verhandlungsmandat erhalten.</typohead>

Kommissionsvizepräsident Günter Verheugen, zuständig für Unternehmen und Industrie: "Die Ersetzung europäischer Richtlinien durch UN-Regelungen ist ein weiteres Beispiel dafür, wie das Recht vereinfacht und verbessert werden kann. Die Industrie kann sich nun weltweit auf eine einzige Regelung, die GTR, stützen. Damit sinken die Kosten der Prüfung schwerer Nutzfahrzeuge, und das wirkt sich vorteilhaft auf die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie aus."

Die in der GTR festgelegten neuen Prüfungen kommen den realen Betriebsbedingungen von Motoren schwerer Nutzfahrzeuge so nahe wie möglich und sind damit deutlich strenger als bisher.

Grundlage der GTR ist eine weltweite Untersuchung der Einsatzbedingungen von Motoren schwerer Nutzfahrzeuge. Anhand der dabei gewonnenen Daten wurden zwei Prüfzyklen entwickelt, die für die Betriebsbedingungen in der EU und anderen wichtigen Märkten der Welt repräsentativ sind: ein instationärer Zyklus mit Kalt- und Warmstart und ein stationärer Zyklus. Die Regelung umfasst auch verbesserte Verfahren zur Messung der Auspuffemissionen, mit denen sich auch die niedrigen Emissionen künftiger schadstoffarmer Fahrzeuge präzise messen lassen.

Die neuen Prüfverfahren lassen sich wie folgt charakterisieren:

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(a) Sie sind weltweit repräsentativ für die realen Betriebsbedingungen. (b) Sie sind die leistungsfähigsten derzeit möglichen Verfahren zur Prüfung der Schadstoffemissionen unter realitätsnahen Bedingungen. (c) Sie entsprechen dem neuesten Stand der Prüf-, Probenahme- und Messtechnik. (d) Sie eignen sich zur Prüfung vorhandener wie künftig zu entwickelnder Abgasreinigungssysteme. (e) Mit ihnen lässt sich zuverlässig eine Rangfolge der Motorentypen nach dem Kriterium ihrer Abgasemissionen aufstellen.

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Schwere Nutzfahrzeuge und Motoren für sie werden zunehmend für den Weltmarkt produziert. Es ist für die Hersteller unwirtschaftlich, ihre Modelle in unterschiedlichen Ausführungen zu produzieren, um den unterschiedlichen Emissionsschutzvorschriften der einzelnen Länder zu entsprechen, die im Grunde alle dasselbe Ziel haben. Mit der neuen einheitlichen Regelung können die Hersteller neue Modelle kostengünstiger und schneller entwickeln. Und die wirtschaftlichen Vorteile kommen nicht nur ihnen, sondern auch den Verbrauchern zugute. Außerdem dürften die neuen, strengeren Prüfnormen zu einem höheren Umweltschutzniveau führen.

Mehr zum Thema in Dokument 2006/128 unter:


 

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